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"Es wurden drei Fährten entdeckt, bei denen es sich laut Expertenaussage eindeutig um die Trittsiegel von Wölfen handelt", berichtet der erste Vorsitzende Erhard Hauptvogel im Gespräch mit der Mittelbayerischen Zeitung.
Dabei ist die Herkunft der Tiere völlig unbekannt. "Auch unsere Jagdkollegen in Tschechien bestätigen, in den vergangenen Tagen und Wochen mehrmals Wolfsfährten entdeckt zu haben", fügt Erhard Hauptvogel hinzu. Die Sitzung der Arbeitsgemeinschaft Jagd – ARGE – in der alle Kreisgruppen des Landesjagdverbandes Bayern im Landkreis Cham zusammengeschlossen sind, nutzte der Further Jäger-Chef deshalb am Dienstag, um über die Entdeckungen der Waidmänner aus dem Grenzraum zu informieren. Als besonders bemerkenswert bezeichnet Erhard Hauptvogel die Erkenntnis seiner Jagdkameraden, dass sich die drei Wolfsfährten im Bereich Geigant treffen. Der erfahrene Jäger und Vorsitzende der Further Kreisgruppe geht wie seine Kollegen davon aus, dass es sich bei den drei Wölfen um Jungtiere handelt, die vermutlich aus ihrem Rudel verstoßen wurden und nun offensichtlich eine neue Gemeinschaft bilden wollen. Dass es sich bei den drei im Schnee gefundenen Fährten um Wolfstrittsiegel handelt, ist nach den Worten von Erhard Hauptvogel unbestritten.
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Der Wolf war ein Luchs
Das Wolfsrudel im Landkreis Cham, von dem Jäger vergangene Woche Fährten entdeckt hatten, existiert womöglich gar nicht. Das Landesamt für Umwelt wertete ein Bild von den Spuren aus: Vermutlich waren es Luchse.
Demnach handelt es sich bei den abgebildeten Pfoten eindeutig um eine katzenartige Pfotenspur, wahrscheinlich vom Luchs. Das Trittsiegel könne nicht von einem hundeartigen Tier stammen, also weder von einem Wolf noch von einem Fuchs oder einem Hund. Das gab das Landesamt für Umwelt bekannt, das in Bayern für das Wildtiermanagement zuständig ist.
Zur genauen Bestimmung seien zwar normalerweise mehrere Trittsiegel notwendig. Doch die Spur im Neuschnee und die gute Fotoqualität ermöglichten laut Behörde in diesem Fall schon mit einem Trittsiegel eine genaue fachliche Einschätzung.
Für eine katzenartige Spur spricht die asymmetrische Anordnung der Zehenballen und die Tatsache, dass keine Krallenabdrücke auf dem Foto zu sehen sind. Wölfe hinterlassen eine Spur mit symmetrischen Zehenballen und in der Regel Krallenabdrücke.
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